Marmor: Erkennungsmerkmale

Marmor kann in der Natur in den unterschiedlichsten Farben vorkommen. In seiner Reinform ist Marmor schneeweiß. Diese weißen Marmorsorten sind jedoch sehr selten. Zu ihnen zählen beispielsweise Thassos, Bianco Sivec oder Lasa. Auch innerhalb der Brüche dieser weißen Marmorsorten kommt es zu farblichen Abweichungen. Wegen der aufwendigen Sortierung und geringen Ausbeute hat der rein weiße Marmor einen entsprechend hohen Preis. Er ist jedoch von zeitloser Eleganz.

Marmor Arabescato Cervaiole

Meist wird bei Marmor das Dekor durch Aderungen in unterschiedlichen Abständen und Breiten bestimmt. Dabei ist jede Platte ein Unikat. Typisch für Marmor ist eine große optische Tiefenwirkung. Diese kommt am besten bei polierten Oberflächen zur Geltung. Da Marmor durchscheinend ist, entsteht bei Hinterleuchtung eine sehr dekorative Wirkung. Schwarze Marmorsorten, wie häufig in Prospekten aufgeführt, gibt es nicht.

Detail - Informationen

Marmor besteht überwiegend aus dem Mineral Calcit. Da es durch durch die Metamorphose von Kalkstein zu Marmor zu einer Rekristallisation der Calcitminerale kam, weisen diese eine hohe transluzent auf. Die Sekundärfarben der Aderung sind häufig durch die Minerale Graphit (grau bis schwarz), Hämatit (rot), Limonit (gelb) verursacht. Diese können auch bei disperser Verteilung zu einer entsprechenden Modifizierung des Grundfarbtons beitragen. Rein weiße Sorten sind sehr selten. Auch innerhalb dieser Sorten kann es durch akzessorische Beimengungen zu optischen Abweichungen vom rein weißen Farbton kommen. Großformatige Werkstücke in einer reinweißen Selektion sind sehr schwer herstellbar.

Marmor Rosa Portogallo

Dekorative, stark geaderte Marmorsorten können im „Open book“ verlegt werden. Bei dieser spiegelbildlichen Verlegeart müssen die, im Rohblock aufeinanderfolgenden Unmaßtafeln jeweiligen abwechselnd von der Vorder- und der Rückseite poliert werden. Da die Metamorphose von Kalkstein zu Marmor unter hohen Temperaturen und Drücken verlief, enthält Marmor keine Fossilien, selbst wenn im Ursprungsgestein Fossilien enthalten waren.

Dipl-Ing.(FH) Detlev Hill
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