Travertin: Entstehung

Travertine zählen zu den Sedimentgesteinen. Sie bildeten sich durch chemische Ausfällung von Kalk im Bereich des Süßwassers an kalkreichen Quellen und Seen. Man bezeichnet sie deshalb auch als Süßwasserkalksteine. Es handelt sich in der Regel um sehr junge Gesteine, die sich unter geringem Druck ablagerten. Typisch für Travertine sind offene Gesteinsporen unterschiedlicher Größe. Diese sind auf eingebettete Pflanzteile zurückzuführen, die nach ihrer Zersetzung Hohlräume bildeten.

Travertin Bruch in Italien
Travertinbruch in der Toskana / Italien

Travertine sind meist in erkennbaren Schichten aufgebaut. Sie bestehen überwiegend aus dem Mineral Calcit. Man findet Kalksteine in den unterschiedlichsten Farben. Meist handelt es sich dabei um erdwarme Farbtöne (beige bis braun) und gelegentlich rot.


Detail - Informationen

Travertin – Petrographische Zuordnung:
Travertine zählen zur Gesteinsgruppe der Sedimentgesteine. Sie sind anorganischen Ursprungs, können jedoch eingelagerte biogene Bestandteile enthalten.

Travertin - Petrographische Zuordnung
Gliederung der Gesteine in Anlehnung an Weber / Hill „Naturstein für Anwender“

Bautechnische Relevanz:
Im internationalen Natursteinhandel werden Travertine meist unter der korrekten petrografischen Bezeichnung angeboten. Eine weltweit, einheitliche Regelung zur Bezeichnung gibt es nicht. In den Preislisten italienischer Anbieter findet man Travertine meist unter der Bezichnung “travertino”. In China wird der jeweiligen Ziffernfolge gemäß GB/T 17670 ein “M” voran gestellt. Hier wird nicht zwischen Marmor, Kalkstein und Travertin unterschieden. Im Geltungsbereich der Europäischen Normen sind in EN 12440 exakte Definitionen festgelegt. Nach diesen dürfen Karbonatgesteine mit den genannten Bildungsbedingungen und entsprechender Verfestigung als Travertine bezeichnet werden

Dipl-Ing.(FH) Detlev Hill
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