Konglomerat: Erkennungsmerkmale

Typisch für Konglomerate sind gerundete Gesteinsbestandteile unterschiedlicher Größen und Farben, die in eine graue oder farbige Grundmasse einzementiert sind. Sie ähneln in ihrem Aussehen einem rohen Beton, sind aber auf natürliche Weise entstanden. Die enthaltenen Gesteinsbruchstücke aus Gebirgsmassiven wurden während des Transports über Gebirgsbäche und Flüsse stark angerundet, was auch heute noch gut erkennbar ist.

Brannenburger Nagelfluh

Die teilweise recht unterschiedliche Farbe der enthaltenen Gesteinsbruchstücke erklärt sich aus ihrer unterschiedlichen Herkunft. Die Oberfläche ist meist nicht einheitlich geschlossen, sondern enthält Hohlräume unterschiedlicher Größen. Dies ist kein Mangel, sondern entstehungsbedingt für diese Gesteinsfamilie typisch. Auf der kleinen Fläche eines Handmusters wirken Konglomerate meist recht bunt. Betrachtet man ein Konglomerat jedoch auf einer großen Fläche, so wirkt es in der Regel sehr einheitlich.


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Die in Deutschland verbauten Konglomerate stammten meist aus den Alpen. Im Bereich nördlich der Alpen sind Brannenburger Nagelfluh, Ternitzer- oder Lindabrunner Konglomerat typische Vertreter dieser Gesteinsfamilie. Südlich der Alpen, im italienisch sprachigen Bereich, werden derartige Gesteine als „ceppo“ bezeichnet. Die rundliche Form enthaltenen Klasten ist auf den fluvitalien Transport der erodierten Ursprungsgesteine zurückzuführen. Durch geringe Beimengungen von Hämatit oder Limonit kann es zu einer entsprechenden gelblichen bis rötlichbraunen Einfärbung der Matrix kommen. Durch den geringen auflastenden Druck während der diagenetischen Verfestigung weisen die alpinen Konglomeraten viele Hohlräume innerhalb des Gefüges auf.

Marinace Black / Metakonglomerat

In den letzten Jahren sind neben den bekannten Konglomeraten der Alpen auch dekorative Konglomerate aus Übersee, vor allem Brasilien, auf den deutschen Markt gelangt. Diese zeigen häufig eine leichte metamorphe Überprägung, was an der Verformung der ursprünglich rundlichen Klasten erkennbar ist. Die Metamorphose bewirkte auch ein kompakteres Gefüge mit weniger Hohlräumen. Die Matrix dieser Dekorgesteine zeigt eine größere farbliche Bandbreite, die von grünlichen über rötliche bis hin zu nahezu schwarzen Farbtönen reicht.

Dipl-Ing.(FH) Detlev Hill
Inhaber-Informationsdienst-Naturstein
E-Mail: info@steininfo.de
Webseite: www.steinkultur.eu



Konglomerate: Entstehung

Konglomerate zählen zu den Sedimentgesteinen. Sie bildeten sich durch Ablagerungen von Gesteinsbruchstücken und Geröllen, die von Bächen und Flüssen über eine längere Strecke transportiert wurden. Dabei kam es zu einer Abrundung der Kanten dieser Bruchstücke. Auf den ersten Blick könnte man einige Sorten sogar für einen künstlich hergestellten Beton halten. Es sind jedoch echte Natursteine, sich im Laufe der Zeit zu einem kompakten Gestein verfestigten (Diagenese).

Auf der Abbildung ist der Übergang von den lockeren Gesteinsbruchstücken zu den zementierten, verfestigten Gesteinspartien gut erkennbar. Da die Entstehung dieser Gesteine unter geringem Druck erfolgte, sind offene Gesteinsporen für diese Gesteine typisch. Die einzelne Gesteinsbruchstücke sind mit bloßem Auge gut erkennbar.


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Konglomerate – Petrographische Zuordnung

Konglomerate zählen zur Gesteinsgruppe der Sedimentgesteine. Sie sind aus Gesteinsbruchstücken zusammengesetzt, deren angerundete Kanten auf fluviatilem Transport beruhen. Die Verfestigung erfolgte bei den alpinen Typen meist durch calcitisches Bindemittel.

Bautechnische Relevanz:

Im internationalen Natursteinhandel sind in den letzten Jahren einige dekorative Konglomerte aufgetaucht. Diese enthalten zum Teil auch quarzitische Bestandteile. Viele dieser Konglomerate stammen aus Brasilien. Im Geltungsbereich der Europäischen Normen sind in EN 12440 exakte Definitionen festgelegt. Die Prüfung erfolgt gemäß EN 12407. Hier wird der Begriff „conglomerate (engl.) = Konglomerat für diese petrographische Familie angegeben. Im Raum nördlich der Alpen ist noch die Bezeichnungen Nagelfluh für diese Gesteinsfamilie gebräuchlich. Südlich der Alpen, im italienischen Sprachraum, lautet die Bezeichnung für diese Gesteinsfamilie „Ceppo“

Dipl-Ing.(FH) Detlev Hill
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